Ein Jahrhundertereignis:
WIEDERAUFBAU DER DRESDNER FRAUENKIRCHE
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Bauherr des Wiederaufbaus der weltberühmten protestantischen Barock-Kirche ist die 1994 gegründete Stiftung Frauenkirche Dresden, für die Bundespräsident Roman Herzog die Schirmherrschaft übernommen hat. Die von 1726 bis 1743 von George Bähr erbaute Kirche wurde kurz vor Kriegsende, im Februar 1945, total zerstört. Bei der inzwischen abgeschlossenen archäologischen Enttrümmerung und bei der Rekonstruktion des Bauwerks treffen Bauhandwerkskunst des 18. Jahrhunderts und modernste Technik des 20. Jahrhunderts aufeinander. Von den abgetragenen 22 000 Kubikmetern Trümmer konnte ein Teil der historischen Bausubstanz für den Wiederaufbau geborgen werden. Mit Hilfe eines einzigartigen Verfahrens elektronischer Erfassung wird gut ein Drittel des Fassaden- und Hintergrundsteine bei der Rekonstruktion wieder Verwendung finden. Die Nettobaukosten für den Wiederaufbau wurden mit ca. 250 Millionen DM ermittelt. Sie sollen aus privaten Spenden, aber auch aus öffentlichen Mitteln aufgebracht werden. Ein wichtiges Finanzierungsmittel ist der Stifterbrief, der in Zusammenarbeit von Stiftung und Dresdner Bank herausgegeben wird. Die Frauenkirche soll bereits im Jahr 1996 im Bereich der Unterkirche für Andachten und Kammerkonzerte genutzt werden. Der Kirchraum einschließlich der inneren gewölbten Kuppel soll bis zum Jahr 2000 wiedererrichtet werden. Das Aufsetzen der Steinernen Kuppel, die der historischen Dresdner Stadtsilhouette ihre weltberühmte Kontur verliehen hat, wird vor dem 800jährigen Stadtjubiläum der Stadt Dresden im Jahr 2006 erfolgt sein. |
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erschienen in: DER ROTARIER, Jg. 1995, H. 7, S. 25. |